Ackerbericht September / Oktober

Hallo zusammen,

es ist mal wieder regnerisch und windig, ein guter Moment um den neuen Ackerbericht  anzugehen. 

Da die letzten Jungpflanzenlieferungen der Saison, von der Firma Wunderlich, nicht bis nach Dorheim geliefert werden können, müssen wir manchmal nach Marburg fahren um sie abzuholen. Eigentlich macht das natürlich nur eine Person aber wir haben dieses Mal die Gelegenheit genutzt und haben Solawi Petersilie in Weimar besucht. Die waren sehr beschäftigt da sie zur Zeit ein eigenes Haus neben der Gärtnerei bauen, aber Joana hat sich trotzdem die Zeit genommen uns eine Führung zu geben. Es war interessant zu sehen wo und wie sie die Jungpflanzen für uns vorziehen und mit welchen Herausforderungen sie zuletzt zu kämpfen hatten. Außerdem haben wir uns über die Erfahrungen mit den verschiedenen Tomatensorten und Gurken ausgetauscht und uns überlegt inwiefern wir bei uns auf dem Acker durch Vorzucht von manchen Pflanzen einen Vorteil verschaffen könnten.

Unser Folientunnel hat sich dieses Jahr wieder richtig gelohnt. Die Regenmengen hättet so manche Sorte wohl nicht überstanden. Zufrieden waren wir dieses Jahr auch mit dem Gurkenbestand im Tunnel. Zwar hatten wir mehr Probleme mit echtem Mehltau, der besonders trockene Gegebenheiten wie im Tunnel benötigt um sich zu verbreiten, aber dafür keinen falschen Mehltau, der sich nur in feuchter Umgebung entwickelt. Insgesamt konnte so das Erntefenster, bei den Gurken, im Gegensatz zum Vorjahr, deutlich verlängert werden. Ein weiterer Vorteil war das einfachere Arbeiten im Stehen beim Ausgeizen und ernten, durch die Anbindung der Pflanzen am Folienhausgestänge.

Der im vorletzten Jahr angeschaffte Unterschneider hat uns dieses Jahr bei den Anfängen der Möhrenernte gut helfen können und erspart uns das Aushebeln per hand mit dem Spaten bzw. Grabegabel. Wie sich manche vielleicht erinnern werden, konnten wir nach unserem Aufruf zur ersten gemeinsamen Möhrenernte der Saison, leider aufgrund von anhaltender Nässe nicht mit der Ernte beginnen und haben alternativ Rote Bete geerntet. Das hat allerdings gut funktioniert und wir sind glücklich dass wir etwa 800 Rote Bete-Knollen ernten und einlagern konnten.

Seither konnten wir die Maschine leider nicht nutzen. Da die lang anhaltenden warmen Temperaturen es erst nicht zuließen die Möhren in den Keller einzulagern, bleibt uns nun weniger Zeit sie vor dem ersten richtigen Frost aus dem Boden zu bekommen. Das Problem ist dass es aktuell fast jeden Tag regnet und wir lange nicht mit dem Unterschneider auf den Acker können. Auch für Mitgliederaktionen ist diese Wetterlage nicht wirklich geeignet. Da wir aber nicht zu viel Zeit verlieren dürfen und nicht wissen ob es nochmal trocken bleibt, ernten wir fast täglich Möhren per Hand um langsam voran zu kommen. 

Besonders aufwändig ist dabei, dass die matschigen Möhren nach dem Heraushebeln erst eine Weile im Wind liegen müssen damit wir sie einigermaßen trocken und erdfrei einlagern können. Außerdem haben wir dieses Jahr eine zusätzliche Sortierung der Möhren zu beachten, da im August so viel Regen gefallen ist, dass viele Möhren am Übergang vom Kraut zur Möhre schlechte Stellen hatten. Um diese Möhren nicht komplett zu verlieren, haben wir die schlechten Stellen abgeschnitten und geben diese Sortierung zuerst aus, wie ihr sicherlich gesehen habt. Diese Möhren hätten sonst im Lager nicht lange gehalten. Natürlich macht sich das auch im Gesamtertrag bemerkbar, was wir sehr bedauern nachdem wir mit eigentlich mit einem sehr gutem Ertrag gerechnet hatten da die Pflege gut funktioniert hat und wir erwartet hatten, dass der viele Regen eher helfen als Schaden würde.

Man muss jedoch sagen, dass die meisten anderen Kulturen die Regenmengen sehr gut vertragen haben obwohl in manchen Nächten etwa 60 Liter pro Quadratmeter gefallen sind. Wenn man dass auf unsere 15000m2 Gesamtfläche hochrechnet, sind das fast eine Millionen Liter pro Nacht auf unserem Acker, was wiederum ungefähr der Menge entspricht die wir sonst in einem Jahr über den Hydranten bewässern.

Wenn wir nicht Möhren ernteten, haben wir entweder weiter Rote Bete, Kohlrabi, schwarzen Rettich und Pastinaken geerntet und so langsam füllt sich der Keller wieder.

Als nächstes stehen Weißkohl, Rotkohl und Wirsing an.

Außerdem sind noch etwa ein Drittel der Kartoffeln im Boden. Bisher hat es mit dem Vollroder von Holger gut funktioniert. Momentan ist es allerdings dafür zu nass. Sollte das so bleiben muss auch hier der Rest mit Schleuder und händisch gesammelt werden.

Durch die milden Temperaturen im Herbst bekamen wir eine viel frühere Feldsalaternte als geplant. Wir haben deshalb probiert die Blätter weiter oben abzuscheiden und hoffen dass wir so eine zweites Mal ernten können. Bis jetzt sieht es so aus, dass es klappen wird!

Nachdem nun schon die erste Rosenkohlernte ausgegeben werden konnte, mussten wir leider feststellen, dass in der darauffolgenden Woche, der Befall der Pflanzen durch Blattläuse deutlich sichtbar wurde. Besonders in den Kronen der Pflanzen bildeten sich Nester. Wir haben daraufhin die Behandlung mit einem ökologischen Spritzmittel auf Basis von Kaliseife ausprobiert und sind gespannt ob es Wirkung zeigen wird.

Da wir in dieser Saison wieder sehr deutlich gespürt haben, dass Frassschäden, egal ob durch Erdflöhe, Läuse, Hasen oder Mäuse, in der Summe doch ein beachtliches Ausmaß annehmen konnten, wollen wir uns vor dem Beginn der nächsten Saison nochmal der Verstärkung unseres Wildzauns mit Hasendraht widmen, damit auch die letzten Löcher abgedichtet werden.

Im Tunnel hatten wir erst kürzlich, nach den Tomaten, eigentlich Spinat ausgesät, der allerdings fast vollständig von den Hasen geerntet wurde.

Die 900 Stangenselleriepflanzen konnten übrigens fast vollständig ausgegeben werden, da wir mit der Solawi Bunter Acker einen Tausch organisieren konnten und so jetzt 100 schwarze Rettiche und 100 Knollensellerie mehr im Keller haben. Die restlichen Sellerie haben wir an die Solawi Hüftersheim und die Solawi bunter Acker gespendet, die beide größere Ausfälle bei der Winterkohlernte hatten.

In den nächsten Wochen werden wir den Rest Möhren und Kartoffeln ernten, dafür hoffen wir nochmal auf ein paar sonnige Tage. Wir würden uns freuen wenn bald wieder an der Umfrage Teilnehmen würden, damit transparent wird wie ihr die Saison erlebt habt und was Eure wünsche oder Vorschläge für die nächste Saison sind.

Bis dahin wünschen wir euch eine schöne Woche und gemütliche Herbsttage!

Kategorien:

Abholstelle Friedberg - Dorheim und Solawi - Acker

auf dem Naturland Hof von Holger Pabst

Adresse Dorheimer Bergwerk 1 61169 Friedberg-Dorheim Karte des Ackers und der Abholstelle : (CC  BY-SA Openstreetmap Foundation )

Abholzeit: Freitags von 15:00 bis 19:00 Uhr Samstags von 9:00 bis 14:00 Uhr
Abholhinweis: Wenn Ihr mit dem Auto kommt, achtet bitte darauf so zu parken, dass die Wege der Reiter vom Stall hin zur Reithalle nicht blockiert werden!

Abholstelle Bad Nauheim

(nur nach vorheriger Anmeldung !) bei Ivo - Hotel K7

Adresse: Stresemann Str. 1-3 61231 Bad Nauheim

Abholzeit: Freitags von 16:00 bis Sontags 14:00 Uhr

Abholstelle Friedberg - Kernstadt

(nur nach vorheriger Anmeldung !) bei Alexia und Christoph im Hof des Architekturbüro Anders!

Adresse: Große Klostergasse 10 61169 Friedberg

Abholzeit: Freitags von 15:00 - 18:00 Uhr

Über diese Website

Hier findet ihr Informationen rund um die Solidarische Landwirtschaft und unseren Verein.